Trendbarometer 2025: 5 Trends, die Unternehmen dieses Jahr kennen sollten
Die Welt dreht sich immer schneller und aktuell kann einem ganz schön schwindlig werden. Denn: Was vor gefühlt fünf Tagen noch absolut IN war, wird sofort von etwas Neuem abgelöst. Trends kommen fast im Stundentakt aufs Tableau. Wer denkt, dass sich das nur auf die Gen Z und Tiktok-Hypes beschränkt, der irrt. Auch in der Unternehmenswelt kommen und gehen die Trends so schnell wie noch nie.
Hier finden Sie fünf Trends des Jahres 2025, die wahrscheinlich schon während des Schreibens dieses Artikels wieder OUT sind und warum es dennoch gut ist, sie zu kennen:
Trend Nummer 1: Explosion der KIs
KI ist quasi die Spitzenreiterin der aktuellen Trend-Charts und sie hat bewiesen: sie ist gekommen, um zu bleiben. Überall sprießen neue KI-Modelle aus dem virtuellen Boden oder konventionelle Anwendungen werden kurzerhand damit ausgestattet. Außerdem hat sie bewiesen: Schneller als KI wandelt sich kaum ein Trend. (Außer vielleicht die aktuelle Politik von Trump, aber das ist ein anderes Blatt, das wir hier lieber nicht wenden wollen)
Dachten wir bis vor kurzem noch, ChatGPT läge unangefochten auf der Nummer eins unseres Trendbarometers, stellt sich nun heraus: Googles Gemini gibt ordentlich Gas, um sich als quasi "Newcomerin" an die Spitze unserer virtuellen Assistenz-Lieblinge zu katapultieren.
Doch wer sich mit KI beschäftigt weiß: nichts bleibt auch nur eine Sekunde beim Alten. Neue Modelle und Funktionen, neue Bereiche und neue Fragen. 2025 ist definitiv das Jahr der KI, die uns dieses Jahr noch stärker in fast allen unseren Lebensbereichen begegnet.
Trend Nummer 2: Ki-Nerds werden künftig Unternehmensberater:innen und Chefs
Ja, Sie haben richtig gehört! Das blasse Geschöpf am anderen Ende der Leitung, das lieber nicht mit Ihnen reden möchte, sondern bevorzugt sogenannte „Tickets“ erhält oder aber der Junge von nebenan, der berühmt dafür ist, lieber nicht zu viel Sonnenlicht abzubekommen und dafür mehr von seinem Game, ja genau diese Menschen könnten bald Ihre Chefs sein.
Oder der Chef eines Teams aus KI-Assistenten. Das zumindest sollte sich dieses Jahr wirklich dramatisch herauskristallisieren, meint Jack Clark, Mitbegründer des KI-Unternehmens Anthropic, in dem Podcast „Conversations With Tyler“.
Es war noch nicht allzu lange her, da waren IT-Menschen am liebsten hinter ihren Computern und haben dort getüftelt, wie sie die virtuellen Probleme von CRM (Content-Management-Systemen) verstehen können. Jetzt sind sie gefragter denn je, wenn es um das Thema Kommunikation geht.
Verrückt aber wahr: Heute kommunizieren wir nicht nur mit Menschen, sondern auch mit Maschinen – und wer könnte diese besser verstehen als all jene, die sich jahrzehntelang lieber mit IT-Interaktionen als mit sozialen Interaktionen beschäftigt haben.
Dass sie die Vermittler:innen zwischen unserer und der digitalen Welt sind, ist jedem noch verständlich, aber dass diese blassen Geschöpfe, die vornehmlich nicht zu viel mit anderen ins Gespräch kommen wollen, auf einmal auf ganz neue Art und Weise uns die Welt erklären werden. Dieser Fakt belegt definitiv Platz 2 im Trendbarometer.
KI-Kommunikation ist ein Feld, bei dem es gerade um die Pionier-Rolle geht und man darf gespannt sein, wer als erstes Prompting-Packages (wie stelle ich der KI die richtigen Fragen) für Unternehmen herausgibt. Oder gibt es vielleicht bald sogar Prompting-Weltmeisterschaften? Who knows.
Was wir auf alle Fälle schon heute wissen, ist, dass Unternehmen ein großes Interesse daran haben, Ressourcen zu sparen und KI-Skills scheinen dafür perfekte Bedingungen zu bieten. Deshalb erwachsen gerade ganz neue Berufszweige, die Unternehmen in Sachen KI-Implementierung unterstützen.
Trend Nummer 3: LinkedIn wird zur Bühne für Business-Influencer:innen
2003 gestartet, hat sich LinkedIn schnell und souverän gegenüber Konkurrent:innen wie Xing behauptet. Da Facebook aktuell zunehmend strauchelt, was die Beteiligung an Beiträgen betrifft, scheint es, als würden sich die digitale Beteiligung der Ü30er vor allem zu LinkedIn verlagern.
Ganz und gar nicht verwunderlich, denkt man daran, dass diese Plattform nicht nur im sozialen Kontext mit Likes und Shares Aufmerksamkeit und Anerkennung bringt, nein auch das berufliche Ego kann und wird, wenn man es denn richtig macht, gehegt, gepflegt und hi und da ganz schön gepusht.
Wer also nicht ganz so wie gewünscht von den Chefitäten die dringend benötigte Anerkennung bekommt, der sollte sich auf LinkedIn begeben. All diejenigen, die gerne Social Media nutzen und begabt darin sind, ihrer Expertise auf der digitalen Spielwiese freien Lauf zu lassen, finden auf LinkedIn aktuell beste Bedingungen, um dies auch für ihre beruflichen Zwecke zu nutzen.
Von motivierenden Beispielen aus dem höchst privaten Bereich bis zu provokanten Statements, die dann aufgelöst werden, geben sich arbeitende Menschen ziemlich viel Mühe, um auf LinkedIn als Content-Creator:innen beliebt und bekannt zu werden.
Und nebenbei nutzen sie geschickt den Effekt der Opinion Leaders (also der vertrauten Personen, die wir dank ihrer Expertise für fähig halten, unsere Probleme zu lösen), um uns ihre Unternehmen schmackhaft zu machen. – Microinfluencer-Marketing (also kleine Accounts, die durch ihre Bekanntheit Nischen bedienen können und so oft eine engere Beziehung zu ihren Followern pflegen) lässt grüßen!
Trend Nummero 4: Quiet Luxury — Businessmode ist Trend für alle Altersklassen
Dem Algorithmus sei Dank haben Jugendliche ihre Baggy-Pants und Jogginghosen abgelegt und kleiden sich jetzt wie die ganz Großen! Nämlich wie Reiche, die Geld schon immer besessen haben.
Der Trend Quite-Luxury, zu Deutsch "Leiser Luxus", besagt nämlich, dass reiche Menschen nicht mit protzigen Logos von diversen Luxusmarken ihrer Schönheit frönen und sich damit vom Pöbel abheben: Nein, sie zeigen dies mit teuren Stoffen, edlen Fabrikaten und Marken, die man bereits beim Hinsehen erkennen kann.
Wie man das auch für die kleine Geldbörse nachstylen kann, zeigen zahlreiche Kurzvideos auf den diversen Social-Media-Plattformen mit den bezeichnenden Titeln: "Old money, versus no money". Dabei sieht man in den Clips Frauen und Männer in maßgeschneiderten Anzughosen, Blusen, Blazern und den Trendschuhen des heurigen Jahres schlechthin: den Loafers.
Farbenfroh ist ebenfalls tabu: Wer auf Quite Luxury setzt, der stylt sich maximal in drei Farbkombinationen und die sind vornehmlich: beige/weiß, schwarz/burgunderrot oder weiß und dunkelblau. Beobachten Sie ruhig demnächst einmal einen Schulbus und Sie werden erfreut feststellen: Die Jugend ist gar nicht so arbeitsfaul – Business liegt voll im Trend!
Trend Nummer 5: Influencer:innen sind das neue Fernsehen
Egal ob YouTube-Channel, Podcast oder Social-Media-Content – Influencer:innen haben erkannt, die neuen Wege der Medien für sich zu nutzen. Heutzutage sieht kaum mehr ein junger Mensch fern. Aber was sie sehen, sind Vlogs: Also Video-Blogs, Kurzvideos oder anderen Content, der ihnen von ihren Lieblingsmenschen im Internet bereitgestellt wird.
Dabei gibt es für jeden etwas: vom Reisen über Beauty bis hin zu Comedy oder Sport. Es gibt kaum einen Bereich, in dem es nicht eine Person gibt, die sich als Influencer:in oder aber auch "Content-Creatorin" einflussreich als Expertin positioniert. Lustig ist, oder andere einfach nur via Handy mit der eigenen Persönlichkeit zu überzeugen. Nun könnte man sich tatsächlich die Frage stellen:
Wenn Content-Creator:innen Service-Tipps machen, über News updaten, fast kaum mehr von Fernsehproduktionen zu unterscheidende Dokumentationen drehen, was wird dann aus dem Fernsehen?
Naja, wahrscheinlich nichts. Deshalb haben die meisten bereits ihre Angebote in Streamingdienste umgewandelt und bieten Fernsehen nun auch im Internet an. Eine Frage bleibt dann dennoch offen: Wie wird die Demokratie der Zukunft funktionieren, wenn es kein Staatsfernsehen mehr gibt, das politische Meinungen sammelt und nach journalistischen Kodizes für das Land verbreitet?
Man kann nur mutmaßen und mit dem Blick nach Amerika vielleicht die eine oder andere Prognose geben: Ein Staat ohne die Jahrhunderte währende Tradition der Agora wird wahrscheinlich einer Willkür an ungefilterten Meinungen ausgeliefert sein. Es bleibt spannend...